Meisterschaften

Ganz oben auf dem Treppchen stand nach ihrem Wettbewerb beim Europäischen Olympischen Jugend-Festival in Baku/AZE Stabhochspringerin Sarah Vogel (LG Seligenstadt). Die U18-EM-Vierte von 2018 schwang sich über eine neue Bestleistung von 4,06 Meter. Damit meisterte sie zwei Höhen mehr als die Konkurrenz und war vor der Spanierin Clara Fernandez (3,85 m) die überlegene Siegerin. Erst der U18-Hessenrekord von 4,16 Metern war zu hoch für die DLV-Springerin.

© Kai Peters

© Kai Peters

Der Deutsche Olympische Sportbund hat am Donnerstag seine gesamte Mannschaft für das Europäische Olympische Jugend-Festival in Baku (Aserbaidschan; 21. bis 27. Juli) benannt. Nominiert wurden auf Vorschlag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) auch 24 junge Leichtathleten der U18-Klasse. Darunter auch Sarah Vogel (LG Seligenstadt) im Stabhochprung. Mit ihrer Leistung von 4,00 m bei der BAUHAUS-Juniorngala in Mannhein am letzten Juni-Wochenende konnte sie sich das Ticket sichern.

Vier Jahre nach den ersten European Games ist Baku diesmal Gastgeber des EYOF. Dort treten Nachwuchsathleten im Alter zwischen 14 und 18 Jahren in insgesamt zehn verschiedenen Sportarten an und können dabei erste olympische Erfahrungen sammeln. Das Jugend Team Deutschland geht neben der Leichtathletik in den Sportarten Handball, Judo, Kunstturnen, Radsport Straße, Ringen, Schwimmen, Tennis sowie Volleyball an den Start. Der Deutsche U18-Winterwurf-Meister im Speerwurf Oskar Neudeck (LG Filstal) steht im Aufgebot der Handballer.

Mit zwei Top-Ten-Platzierungen endete die Berglauf-Europameisterschaft in Zermatt für Lisa Oed und Dominik Müller vom SSC Hanau-Rodenbach. Während die 20-jährige Lisa Oed den anspruchsvollen Parcours mit Ziel auf dem Riffelberg in 2600 Metern Höhe in ihrem ersten Frauenjahr als Neunte von 60 Teilnehmerinnen meisterte, setzte Dominik Müller als bester deutscher Jugendlicher auf Rang sechs Akzente. Nationalteambetreuer Kurt König (Mittenwald) zeigte sich mit den Leistungen der beiden Hanauer SSC-Athleten mehr als zufrieden.


“Lisa Oed hat wieder einmal eine sehr starke kämpferische Leistung gezeigt”, so König, der die berechtigten Hoffnungen auf die Frauen-Mannschaftsmedaille allerdings schon vor dem Startschuss hatte begraben müssen. Denn die ehemalige U20-Weltmeisterin Sarah Kistner (MTV Kronberg) musste kurzfristig wegen gesundheitlicher Probleme absagen. So machten Stefanie Doll (SV Kirchzarten), Lisa Oed und Ersatzfrau Melanie Noll (TUS Heltersberg) das Beste aus der Situation und belegten hinter Italien, Frankreich und der Schweiz den vierten Platz unter 15 Nationalmannschaften.

“Ich wäre so gerne mit einer Medaille nach Hause gefahren, aber mir war ja klar, dass das nur mit dem Team hätte klappen können”, sagte Lisa Oed, die wie die Frauen-Sechste Stefanie Doll restlos überzeugte. Drei “fast flachen” Kilometern durch Zermatt im Bereich der Top Sechs folgte dann eine ebenso lange “Rampe” mit bis zu 25prozentiger durchgehender Steigung. “Hier bin ich von mehreren Konkurrentinnen überholt worden, habe mich aber immer festgebissen und keinen Platz kampflos abgegeben”, schilderte Lisa Oed den ersten Teil der 10,1-Kilometer langen Tortur hinauf zum Riffelberg in Sichtweite des Matterhorns. So hatte sie bei der Zwischenstation kurz nach Streckenhälfte Rang zehn inne, ehe es nach einem von starken Seitenstichen beeinträchtigten kurzen Flachstück wiederum zwei Kilometer im hochalpinen Gelände über Geröll und Steinpisten hinauf zum Ziel ging. “Zum Glück waren die Schmerzen dann weg und ich konnte mich voll ausbelasten”, so Oed, die nach 1:05:21 Stunden von der Siegerin Maude Mathys (Schweiz/1:00:18 Stunden) und der Mitfavoritin Andrea Mayr (Österreich/1:01:18 Stunden) anerkennende Worte erhielt:”Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Juniorin so weit vorne platziert ist”, lobte Mayr die deutsche Meisterin.

Einen großen Schritt in Richtung Berglauf-Weltmeisterschaft in Argentinien im November hat auch Dominik Müller gemacht. Auf seinen 5,9 Kilometern kämpfte er sich bis auf den sechsten Platz vor, hatte dabei nach 29:38 Minuten die gleiche Zeit wie der fünftplatzierte Brite Brennan und lag 50 Sekunden hinter dem siegreichen Joseph Dugdale (GBR/28:48 Minuten). Gemeinsam mit Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach/27.), dem die Streckenbedingungen diesmal nicht lagen, und Lukas Bunzel (Hildesheim/35.) sprang dann noch der fünfte Platz in der Mannschaftswertung heraus.

Eine Bestätigung bei der Deutschen Berglaufmeisterschaft vorausgesetzt, ist Dominik Müller aus Sicht von Kurt König erste Wahl für die Berglauf-WM. Allerdings überschneiden sich diese Titelkämpfe mit der Qualifikation für die Crosslauf-Europameisterschaft, bei der Müller 2018 mit der Mannschafts-Bronzemedaille ein gelungenes internationales Debüt gab. So steht hier wohl erst Ende September nach der Berglauf-DM eine Entscheidung an.

Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) rannte beim 10000m-Lauf der U23-EM in Gävle (SWE) die meiste Zeit in der großen Spitzengruppe mit. Als er den Anschluß verlor kämpfte er jedoch tapfer weiter, hielt das Tempo hoch und konnte im vierten 10.000 Meter-Rennen einer langen Saison noch einmal in 29:12,67 Minuten bis auf wenige Zehntel an seine Bestzeit heranlaufen. Am Ende sammelte er einige Läufer wieder ein, Platz 15.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mal im Bereich meiner Bestleistung laufe. Das ist mein vierter 10.000er in diesem Jahr, ich bin früh eingestiegen und habe schon im März eine erste Bestzeit aufgestellt. Es ist schwer, die Form drei Monate aufrechtzuerhalten. Daher kann ich mir keinen Vorwurf machen. Mit der Saison bin ich voll zufrieden, nächstes Jahr kann ich vielleicht mehr selektieren, in diesem Jahr ging das aber nicht. Ich mache auch Berglauf und laufe gerne Cross, aber dieses Jahr habe ich für die Bahn trainiert. Eigentlich mag ich die 5.000 Meter am liebsten, da sehe ich mich in den nächsten Jahren am ehesten.", sagte er nach dem Rennen.

(Quelle: Leichtathletik.de)

Aaron Bienenfeld, Nils Voigt und Mohamed Mohumed © Iris Hensel

Gleich drei Athleten des SSC Hanau-Rodenbach wurden vom DLV für die Berglauf-Europameisterschaften in Zermatt/CH am 07. Juli nominiert. Bei den Junioren starten Marius Abele und Dominik Müller über die 5,9km lange Bergaufstrecke mit 373m Höhendiffernz. Lisa Oed geht in der Frauenkonkurrenz über 10,1 km und einer Höhendifferenz von 975m an den Start.

Bei den deutschen Meisterschaften im 10 000-Meter-Lauf stellten Lisa Oed und Aaron Bienenfeld (beide SSC Hanau-Rodenbach) neue persönliche Bestzeiten auf. Während Oed mit 34:09,07 Minuten Dritte der U23 und insgesamt Achte wurde, erkämpfte sich Bienenfeld in 29:12,30 Minuten nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem favorisierten Markus Görger (LAC Freiburg/29:09,19 Minuten) Silber in der U23 und Rang sieben in der Gesamtwertung.

Beide damit die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die U23-EM in Schweden Anfang Juli. Während Oed jedoch angesichts drei weiterer Normerfüllerinnen aktuell als Ersatzläuferin aufgestellt wird, ist für Bienenfeld das Ticket reine Formsache. „Er ist in Schweden dabei“, erklärte DLV-Lauftrainer Thomas Dreißigacker direkt nach dem packenden Wettkampf.

25 Runden lang hatten sich Görger, Bienenfeld und der spätere Viertplatzierte Mohamed Mohumed (Dortmund/29:20,79 Minuten) einen packenden Dreikampf geliefert. In der Schlussphase stürmte noch der Wattenscheider Nils Voigt (29:15,17 Minuten) dazu. Doch wie Bienenfeld einen kurzzeitigen Rückstand wettmachte und bis eingangs der Schlussrunde Görger Paroli bot, war Laufsport vom Feinsten. „Besser konnte es nicht laufen“, freute sich Bienenfeld.

Trotz ihres derzeitigen Status als EM-Ersatzläuferin hat Oed nur Positives gezogen. „Ich habe alles versucht, meine Bestzeit um 35 Sekunden gesteigert. Die Saison war bis jetzt wechselhaft, aber das war ein richtig gutes Rennen“, so Oed